Forschung

In der Praxis sehen wir täglich die Erfolge homöopathischer Behandlungen, und zwar auch bei Säuglingen und gegebenenfalls bei Tieren. Da sollte eigentlich kein Placebo-Effekt, Suggestion oder „Glauben” unterstellt werden können! Nach wissenschaftlichen Kriterien ist solche Praxisbeobachtung dennoch unzureichend. 

 

Die Ergebnisse von wissenschaftlichen Forschungsprojekten sind allerdings – auch bei der Erforschung schulmedizinischer Verfahren – keineswegs immer so eindeutig, wie Laien es sich vorstellen. Forschungsergebnisse hängen nicht alleine vom Gegenstand, sondern mindestens so sehr von der methodischen Herangehensweise ab. Eine besondere Herausforderung der Homöopathie liegt darin, dass die Wirkungsweise homöopathischer Arzneien – wenngleich quantenphysikalische Forschungen immerhin Modelle liefern – nicht im gewöhnlichen Sinn „materiell” erklärt werden kann. Wir können also nur beobachten, „dass” etwas geschieht und "wie" es geschieht. Wir wissen aber noch nicht so genau, „warum” dies so ist.

 

– Bei Forschungsprojekten, die methodisch individualisierend und ganzheitlich herangehen (entsprechende Konzepte sind: Outcome-Studien, Whole-System-Research, Cognition Based Medicine etc.), zeigt sich die Homöopathie und zeigen sich viele andere komplementärmedizinische Verfahren in durchaus positivem Licht. Auch im Vergleich mit konventionellen, schulmedizinischen Verfahren und im Kosten-Nutzen-Verhältnis gibt es für die Homöopathie Ergebnisse, die sich sehen lassen können.

 

– Bei Forschungsprojekten, die statt des Gesamtbefindens des Patienten nur einzelne und daher leichter objektiv leichter überprüfbare Messwerte im Auge haben (Blutdruck, Laborwerte etc.) zeigt sich hingegen tendenziell die Schulmedizin überlegen. Solche einzelnen Werte werden jedoch aus der gesundheitlichen Gesamtentwicklung des Patienten künstlich heraus isoliert (fachsprachlich: es sind nur Ersatzparameter). Dies ist bei Doppelblindstudien (fachsprachlich: Randomized Controlled Trials, RCT) der Regelfall.

 

Dem entsprechend gibt es eine Kontroverse über die spezifische Tauglichkeit unterschiedlicher Forschungsmethoden. Derzeit herrschend ist das Konzept der „Evidence Based Medicine” (EBM, beweisgestützte Medizin) mit einer Methodenhierarchie, in der randomisierte Doppelblindstudien ganz oben und Erfahrungsmedizin ganz unten rangieren.

 

Die Gelder im Gesundheitssystem werden zunehmend nach den Bewertungen der „Evidence Based Medicine” gelenkt. Tatsächlich zeigen sich die von der „Evidence Based Medicine” bevorzugten Methoden beim Erforschen kurz- und mittelfristige Effekte und einzelner Parameter überlegen. Zur Beurteilung der langfristigen Gesamtwirkung von Behandlungsmaßnahmen auf den Patienten liefern gesamtheitliche Forschungsansätze wie beispielsweise Outcome-Studien oder auch die auf Gestaltmustererkennung beruhende „Cognition Based Medicine” tauglichere Werkzeuge.

 

Es gibt eine ausreichende Anzahl homöopathie-positiver Studien. Eine der wenigen Studien, welche die klassische Homöopathie und die Schulmedizin in einem realen Praxisumfeld vergleicht, wurde 2005 an der Charité durchgeführt - siehe hier. Ein noch umfassenderes Projekt wertete in der Schweiz etwa zur gleichen Zeit die gesamte verfügbare Forschungslage nach den vorgegebenen Standards eines „Health Technology Assessment” HTA aus. Prof.Dr. Peter F. Matthiessen und Dr. Gudrun Bornhöft veröffentlichten einen Bericht über diese HTA-Studie, der zugleich eine anspruchsvolle Einführung in methodische Fragen der Forschung bietet. Titel: „Homöopathie in der Krankenversorgung –Wirksamkeit, Nutzen, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit” (Rezension siehe hier). Die Autoren kommen zu dem Schluss:

 

„Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es ausreichend Belege für eine präklinische Wirkung und klinische Wirksamkeit der Homöopathie gibt, und dass sie absolut und insbesondere im Vergleich zu den konventionellen Therapien eine sichere und kostengünstige Intervention darstellt”. Angesichts der heutigen Verbreitung der Homöopathie ist es nur natürlich, dass die Homöopathie derzeit angegriffen wird.

 

Text mit freundlicher Genehmigung des VKHD (verband klassischer Homöopathen Deutschlands), weiterführende Informationen finden Sie auf der Webseite: www.vkhd.de

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